FAQ

Nicht jedes Vogelküken ist immer gleich hilfsbedürftig, denn es kommt auf die Art und das Alter des Kükens an und unter welchen Umständen man das Küken gefunden hat. Bitte beachten Sie unsere Infographik auf der Startseite und rufen Sie uns an falls das Küken hilfsbedürftig ist oder andere oder weitere Fragen aufkommen.

WICHTIG: Bitte niemals Wasser oder Futter in den Schnabel eingeben, denn das kann tödlich enden!

Hier die wichtigsten Infos bzw Erste Hilfe für ein hilfsbedürftiges Küken, welches NICHT verletzt ist und NICHT zurück ins Nest gesetzt werden kann:

1. Sichern Sie das Tier und wärmen Sie es umgehend. Vögel haben eine höhere Körpertemperatur als der Mensch und das Küken sollte wärmer als ihre Hand sein.

2. Für einen Transport können sie das Küken in einem Karton setzen. Bauen sie ein kleines Nest aus einem Handtuch o.ä. Textilien und stellen sie eine externe Wärmequelle bereit. Dies kann eine Wärmflasche oder eine Plastikflasche mit warmen Wasser oder ein Körnerkissen sein. Bitte aufpassen, dass die Wärmequelle nicht zu heiß ist, denn wir wollen das Küken ja nicht kochen ;) 

3. Bitte beachten Sie schon oben angegebene Info: Bitte NIEMALS Wasser in den Schnabel eingeben. Die Luftröhre von Vögel ist hinten an der Zunge und Wasser kann in die Luftröhre laufen und das Tier quasi ertrinken oder eine Lungenentzündung bekommen. Bitte auch NIEMALS einfach irgendein Futter in den Vogel eingeben. Herkömmliche im Handel erhältliche Aufzuchtsfutter sind für Vogelküken absolut ungeeignet. Dies gilt auch für Eifutter oder Regenwürmer, auch wenn das ein häufig gegebener Rat aus dem Internet ist. Bitte rufen sie uns an bevor sie Experimente am Vogel starten. Besser kein Futter als das falsche Futter!!

Nein! Bevor Sie uns ein Küken bringen müssen sie anrufen!! Warum?

1. Wir müssen erst klären, ob das Tier wirklich unsere Hilfe benötigt oder ob es andere möglicherweise bessere Optionen gibt!

2. Wir müssen erst klären, was es für ein Vogel ist, denn die Wildvogelstation nimmt bestimmte Arten von Vögel nicht auf!

3. Manchmal sind unsere Kapazitäten vor allem in den Sommermonaten erschöpft und dann können wir kein einziges Tier mehr aufnehmen - und ja, das gilt auch für NUR ein Küken mehr - voll ist voll und so Leid es uns dann für jedes einzelne kleine Individuum tut, aber wir können uns weder vierteilen noch Platz in Inkubatoren/Käfigen/Volieren herzaubern. Wir erbitten hierfür inständig Ihr Verständnis. Trotzdem ist es in solchen Fällen möglich zu telefonieren und wir schauen dann gemeinsam, ob es alternative Optionen für den Vogel gibt!

4. Rufen sie uns unter 05205 9843 224 an. Während der Wintermonate Oktober-April sind wir von 9-17 Uhr erreichbar. Während der Sommermonate Mai-September sind wir von 7-20 Uhr erreichbar. Nachts steht bei dringenden Notfällen der Nachtdienst des Tierheims unter 05205 9843 0 zur Verfügung.

Wenn sie eine hilfsbedürftige Taube gefunden haben ist der erste Schritt immer, das Tier zu sichern. Besorgen Sie sich einen Karton, fangen Sie das Tier ein und setzen Sie es in den Karton (mit Luftlöchern). Melden Sie sich bei der Wildvogelstation oder versuchen Sie das Notfalltelefon der "Stadttauben Bielefeld" unter der 0177 2752996 zu erreichen. Wenn bei dem Notfalltelefon keiner dran geht, hinterlassen Sie eine Nachricht oder schreiben Sie eine SMS.

Eine solche Situation nennt sich Vogelschlag. Jährlich sterben dadurch 100-115 Millionen Vögel (Quelle: Loccumer Protokolle 63/2017).

Sollte der Vogel dies aber überleben, erleidet er ein Schleudertrauma, kann sich dabei aber auch schlimmer verletzen. Ist er offensichtlich verletzt (d.h. er blutet oder Flügel oder Beine sind offfensichtlich gebrochen und stehen in einer unnatürlichen Position), muss er natürlich zu einem Tierarzt. Eine Liste an Tierärzten haben wir unter dem FQA "Ich habe einen offensichtlich verletzten Vogel gefunden. Was muss ich tun?" zusammengestellt.

Ist der Vogel "nur" benommen, benötigt er Ruhe: Setzen Sie ihn in einen Karton mit Luftlöchern. Dunkeln Sie den Karton ab. Falls er sich nicht aufrecht halten kann, bauen Sie ihm ein Nest aus einer Handtuchrolle o.ä.. Geben Sie ihm KEIN Wasser oder Futter. Lassen Sie den Vogel in einer sicheren, ruhigen und moderat temperierten Umgebung seine Kopfschmerzen ausschlafen. Ist er nach einigen Stunden immer noch nicht fit, kontaktieren Sie die Wildvogelstation.

Befindet sich ein Tier in einer Notsituation und muss aus dieser gerettet werden, gibt es mehrere Möglichkeiten: Die Wildvogelstation oder aber die Polizei oder Feuerwehr Bielefeld anrufen.

Das Team der Wildvogelstation ist so oft es geht im Ausseneinsatz um zum Beispiel Entenküken oder aber verletztes Wassergeflügel zu sichern. Neben dem sicheren Umgang mit Keschern, hat das komplette Team eine Ausbildung für die Nutzung einer Netzwurfpistole, mit der wir auch Vögel sichern können, die man sonst nur schwerlich einfangen könnte. 

Leider ist die Wildvogelstation aus finanziellen Gründen personell fast immer unterbesetzt, so dass es nicht immer möglich ist, sofort auszurücken - manchmal leider gar nicht. Bitte haben Sie, wenn wir nicht in den Ausseneinsatz gehen können, Verständnis, denn wir sind auch nur Menschen und können uns nicht vierteilen.

Die Feuerwehr Bielefeld hat seit 2023 auch ein Team für die Tierrettung und einen eigens dafür ausgebauten Einsatzwagen - sie sind zwar nicht auf Wildvögel spezialisiert, können aber in vielen Fällen auch zur Hilfe eilen. Sie haben natürlich auch die Möglichkeit, einen Hubwagen o.ä. in den Einsatz zu bringen, mit dem sie auch große Höhen erreichen können. Rufen sie, wenn sie ein Tier in Not gesehen haben die Leitstelle der Feuerwehr in ihrer Stadt an. Für Bielefeld ist dies die 0521  51 6590.

Befindet sich ein Tier in einer Notsituation, in der es zusätzlich auch Menschen gefährdet, z.B. wenn es auf einer Strasse umherläuft, kann man sich auch direkt an die Polizei unter der 110 oder die Autobahnpolizei unter der 0521 545-7630 wenden.

Jein. Das Team der Wildvogelstation ist spezialisiert auf Singvögel (darunter fallen auch Rabenvögel) und Tauben, hat aber auch Expertise für andere Vogelarten.

Wasservögel nehmen wir für eine Grundversorgung auf und sorgen dann dafür, dass sie in spezialisierte Auffangstationen bzw Pflegestellen überführt werden.

Bei Greifvögeln und Eulen, d.h. Tag- und Nachtgreifer, können wir im Notfall zwar eine Grundversorgung leisten, die Tiere aber nicht bei uns weiterversorgen. Wenn Sie einen Vogel dieser Arten verletzt oder krank auffinden, rufen Sie bitte im Tierpark Olderdissen unter der 0521 512956 an. Dort gibt es ausgebildete Falkner und passende Unterkünfte, die den Anspüchen der Tiere besser gerecht werden.

Dasselbe gilt für Mauersegler. Auch für diese Art können wir nur eine Grundversorgung leisten, die Tiere aber nicht artgerecht unterbringen. Wenn Sie ein Tier dieser Art finden, rufen Sie uns bitte an. Wir werden Sie an eine passende Pflegestelle verweisen.

Bei Greifvögeln und Eulen, d.h. Tag- und Nachtgreifer, können wir im Notfall zwar eine Grundversorgung leisten, die Tiere aber nicht bei uns weiterversorgen. Wenn Sie einen Vogel dieser Arten verletzt oder krank auffinden, rufen Sie bitte im Tierpark Olderdissen unter der 0521 512956 an. Dort gibt es ausgebildete Falkner und passende Unterkünfte, die den Anspüchen der Tiere besser gerecht werden.

Ein Schwalben- oder Mauerseglerküken am Boden ist immer ein Notfall:

Wärmen sie das Küken und wenden Sie sich an die Wildvogelstation. Bitte geben sie niemals Wasser oder Essen in den Schnabel ein - es ist möglich, dass das Küken deswegen stirbt.

Manchmal kommt es auch vor, dass man einen ausgewachsenen Mauersegler am Boden findet. Auch dies ist ein Notfall, denn durch ihre Flügelanatomie sind sie nicht in der Lage vom Boden aus zu starten. Wenn sie einen erwachsenen Mauersegler finden, nehmen Sie ihn vorsichtig hoch, legen ihn auf die flache Hand und halten Sie ihn in die Luft. Ist das Tier gesund, wird es von sich aus starten (Bitte nicht hochwerfen oder ähliches). 

Beachte: Das Gefieder von Mauerseglern ist sehr empfindlich und selbst unsere fettige Haut kann es nachhaltig schädigen - übermäßiger Kontakt ist daher zu vermeiden dh. fassen Sie den Vogel nur im Notfall und so wenig wie möglich an.

Nein, wir erheben keine Aufnahmegebühr, würden uns aber über eine Spende freuen, denn die Aufzucht und Pflege von Vögeln ist mit hohen Kosten verbunden. Alleine die Futterkosten für die Aufzucht eins Kükens betragen in etwa 60 Euro und in diesen 60 Euro sind noch KEINE Personal- oder Tierarztkosten einberechnet - es sind reine Futterkosten.

Leider gibt es für die Wildvogelstation im Tierheim Bielefeld keine Förderung von Land oder Stadt und wir sind daher auf Spendengelder angewiesen, damit wir auch zukünftig vielen Vögeln in Not helfen können. 

Wenn Sie uns unterstüzen wollen, können Sie zum Beispiel auch eine Patenschaft für die Wildvogelstation abschließen. Für mehr Informationen, klicken Sie links auf den Reiter "Helfen".

Vogeleltern haben im Gegensatz zu Säugetieren nur einen schwach ausgeprägten Geruchsinn und stören sich nicht daran, wenn das Küken etwas anders riecht. Es ist daher kein Problem ein Küken im Notfall(!!) zu berühren um es z.B. zurück in das Nest zu setzen oder aus einer Gefahrensituation zu retten.

Diese Frage wird uns sehr häufig am Telefon gestellt und wir müssen dann immer innerlich schmunzeln, denn was würden Sie machen wenn Sie sich z.B. einen Arm gebrochen haben? Na klar, zu einem Arzt gehen ;)

In Bielefeld und Umgebung gibt es eine handvoll vogelkundiger Tierärzte und im Notfall, sollten Sie mit dem Tier zu einem dieser Tierärzte fahren:

Praxis Dr. Hettling in BI Brackwede, 0521 441200

Praxis Katharina Stork in BI Brackwede, 0521 441208

Praxis Dr. Wilk in BI Schildesche, 0521 98857939

Praxis Dr. Vorbohle in Schloß Holte Stukenbrock, 05207 5500

Praxis Dr. Ströse in Warendorf, 02581 9590195

Praxis Dr. Zinke und Schnebel in Lotte (OS) 0541 1816888

Es ist auch möglich, dass wir das Tier hier auf dem Gelände des Tierheims Bielefeld versorgen aber unser Tierarzt ist nicht immer im Haus. Falls Sie uns den Vogel hier zur Wildvogelstation bringen wollen, rufen Sie in einem Notfall IMMER vorher an.